Diagnose Schilddrüsenunterfunktion – Meine Story.

Seit ca. 5 Jahren leide ich an einer Schilddrüsenerkrankung. Und nein, dass ist nichts lebensbedrohliches, zumindest nicht in der Form wie ich es habe, sondern eine „chronische“ Krankheit. Damals habe ich gar nicht gewusst das es so etwas gibt. Die meisten Menschen leiden dann ein leben lang unter dieser Krankheit. Da ich unter einer leichten Unterfunktion (latente Hypothereose) leide, werde ich in diesem Beitrag auch nur darauf eingehen.

Disclaimer: Ich bin keine Ärztin oder Fachexpertin in diesem Thema. Ich berichte euch hier nur meine Erfahrungen, mein selbst erlerntes Wissen und meine Meinung zu meiner PERSÖNLICHEN Erfahrung.

Die Schilddrüse ist unglaublich wichtig für unseren Körper. Sie ist für unseren Stoffwechsel zuständig. Sie produziert die Hormone T3 und T4, welche den Sauerstoffverbrauch in den Zellen regulieren. Außerdem ist die Schilddrüse zuständig für unser Herz-Kreislaufsystem und unseren Magen-Darm Trakt. Wie ihr seht, es ist wichtig, dass unsere Schilddrüse gut funktioniert.
Bei einer Unterfunktion, so wie ich sie habe, produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, was gerade im Kindesalter für die Entwicklung schädigend sein kann. Der Stoffwechsel steht dann somit auf „Sparflamme“.

Ursachen für Schilddrüsenunterfunktion/krankheiten können sein:

-Jodmangel
-Fehlentwicklung der Schilddrüse
-Autoimmunkrankheiten
-Entzündungen der Schilddrüse
-Operationen an der Schilddrüse
-falsche Versorgung des Körpers mit Jod

Die meisten Ursachen können wir Menschen nur schwer beeinflussen.

Symptome (bei Unterfunktion):

-kälteempfindlich
-Müdigkeit, dauernd (egal was man dagegen tut)
-Abgeschlagenkeit
-Antriebsschwäche
-Konzentrationsstörungen
-Wassereinlagerungen

Zu meiner Story:

Bei mir fing alles gegen Ende meiner Schulzeit an. Ich war damals jetzt nicht wirklich sportlich, ging hin und wieder laufen und hatte das Pflichtfach turnen. Ich ernährte mich normal, aber auch nicht besonders schlecht. Ich war andauernd müde, egal ob ich Kaffee trank oder nicht. Ich war träge und nach einem Schultag zuhause angekommen war das erste was ich machte: schlafen. Und das, obwohl ich in der Schule nicht mal so herausfordernde Dinge machen musste.
Eisentabletten habe ich damals auch für kurze Zeit genommen, was meine Müdigkeit erklärte. Somit dachte ich mir auch lange Zeit nichts dabei. Ein weiterer Punkt der mich extrem nervte war, dass ich egal wie wenig ich gegessen habe, ständig einen aufgeblähten Bauch hatte. Ich sah oft aus wie schwanger, konnte mir aber nie erklären wieso. Jetzt weiß ich: es lag an meinem Stoffwechsel.
Nach ein wenig hin und her bin ich dann aber doch zur Ärztin und ließ mir Blut abnehmen. Ich schilderte ihr mein Problem und sie hatte von Anfang an den Verdacht, dass es an der Schilddrüse liegen könnte.
Eine Woche später bekam ich dann das Ergebnis: Ich hatte eine leichte Unterfunktion, welche im Pubertätsalter bei Frauen häufiger auftritt und eventuell sogar wieder verschwinden kann. Denn meistens hat man eine Schilddrüsenerkrankung dann sein Leben lang.

Ich wurde dann in meiner Umgebung zu einem Schilddrüsenspezialisten geschickt. Dort wurde mir wieder Blut abgenommen und meine Schilddrüse mittels Ultraschall kontrolliert. Ich habe Glück, meine Schilddrüse war damals und heute schon in Ordnung, hatte keine Knoten, Entzündungen oder Sonstiges. Anhand der Blutwerte konnte man aber feststellen, dass ich zu wenig Schilddrüsenhormone in mir hatte.

Somit bekam ich ein Medikament, welches ich von nun an jeden Morgen min. eine halbe Stunde vor der ersten Mahlzeit einnehmen musste. Nach, ich glaube ca 1-2 Monaten, musste ich dann zur Kontrolle, da geschaut werden musste ob diese Dosierung reicht, oder ich nach wie vor zu wenig Hormone produzierte.
Ich hatte Glück, bei mir passte es von Anfang an. Bei manchen kann diese Prozedur aber zwei, drei Anläufe brauche, bis man richtig „eingestellt“ ist.

Seitdem geht es mir wirklich besser. Dieser ständige aufgeblähte Bauch ist weg. Die Müdigkeit wurde auch besser, allerdings ist sie nicht weg. Ich bin nach wie vor ein Mensch der schnell sehr müde werden kann, aber es ist bei weitem nicht mehr so wie damals. Jetzt bin ich müde wenn ich in der Früh Sport mache, noch ein bisschen Haushalt, dann ca. 9 Stunden arbeiten gehe und am Abend heimkomme und vielleicht auch noch koche. Aber das finde ich dann auch legitim.

Muss ich auf etwas bestimmtes aufpassen?
Nein. Ich persönlich habe keinerlei Einschränkungen in meiner Lebensweise oder Ernährung. Ich muss nur darauf acht geben wirklich jeden Morgen mein Medikament einzunehmen und dann diese halbe Stunde zu warten. Außerdem muss ich einmal im Jahr zur Schilddrüsenkontrolle, da wird nochmals ein Ultraschall gemacht und Blut abgenommen, einfach um sicher zu gehen, dass die Dosierung noch passt.

Apropos Dosierung.. da solltet ihr wirklich aufpassen, denn mir ist es passiert das ich nach ca. einem Jahr Einnahme plötzlich dauernervös wurde, innere Unruhe verspürte obwohl nichts anstand und ich dadurch echt sehr unrund wurde. Anfangs wusste ich wieder nicht was los war – ging dann zur Ärztin und diese nahm mir dann wieder Blut ab. Da stelle sich dann heraus, dass ich in den letzten Monaten anscheinend eine zu hohe Dosierung einnahm (der Körper kann sich hier ein wenig anpassen bzw. selbst mehr Hormone produzieren). Durch die zu hohe Dosierung hatte ich dann quasi eine Schilddrüsenüberfunktion. Das wurde dann neu eingestellt und seither passt es.
Aber da auf alle Fälle auf euren Körper hören und zur Ärztin gehen, wenn euch etwas merkwürdig vorkommt.

Habt ihr auch Schilddrüsenerkrankungen? Würde mich interessieren, was ihr für eine Story habt!

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