Schritt für Schritt zur Fondant-Torte

Meine Lieben,

heute möchte ich euch einmal einen Einblick geben in die etwas schwierigere, komplexere Arbeit mit Torten. Eine Freundin hat mich auf die Idee gebracht, dass ich doch einfach einmal die Arbeit mitfotografiere und mit euch teile, wie ich Fondanttorten mache und was die Schwierigkeiten dabei sind. Kuchen, Muffins und Co. können teilweise auch schwieriger sein, allerdings ist hier nicht so viel Zeitaufwand und Planung notwendig, wie bei einer Fondanttorte.

Das „Wissen“ habe ich mir selbst angeeignet, über Bücher, Blogs, Videos und Co. Ich bin sicherlich weit entfernt von Perfektion, aber ich mache das ja auch nicht beruflich. Wenn ich Fondanttorten mache, dann, um meine Liebsten damit zu überraschen. Bisher habe ich mich immer zu speziellen Anlässen wie z.B. Geburtstagen ausgetobt. In diesem Fall habe ich eine Torte mit einer Himbeer-Frischkäse Creme und frischem Obst gemacht. Ich zeige euch jetzt wie ich Schritt für Schritt vorangehe um zu einem Endergebnis zu kommen.

Gerne könnt ihr mir in den Kommentaren Tipps hinterlassen, wie ihr eine Fondanttorte macht bzw. wie ich meine Prozesse besser machen könnte! :-)

Vorweg möchte ich noch sagen, dass ich Torten meist unter der Woche zubereiten muss, nebenbei aber arbeiten gehe. Somit habe ich selten einen ganzen Tag Zeit um eine Torte zubereiten zu können und muss mir die Schritte auf mehrere Tage aufteilen. Wenn ihr die Zeit habt, dann könnt ihr diese Torte auch innerhalb von 1 ganzen Tag schaffen!

Los gehts!

Schritt 1. (Tag 1, am Abend)

Himbeerpaste für die Creme erstellen, da diese abkühlen und fester werden muss.

Dafür benötigt man:
  • 500g gefrorene Himbeeren
  • 2EL Birkenzucker
  • 1Pkg. Agar Agar
Wie es geht:
  • Himbeeren aufkochen lassen und pürieren und durch ein Sieb streichen damit die Kerne entfernt werden
  • Dann den Zucker und das Agar Agar Pulver hinzufügen und über Nacht abkühlen und fest werden lassen

Die noch warme Himbeerpaste

Schritt 2. (Tag 2, in der früh)

die Tortenböden erstellen, da diese die Basis bilden und ebenso abkühlen müssen

Dafür benötigt man:
  • 4 zimmerwarme Eier
  • 200g Birkenzucker
  • Vanilleextrakt
  • Prise Salz
  • 200ml Öl
  • 200ml Pflanzenmilch
  • 300g Dinkelmehl
  • 1Pkg. Backpulver
  • 20g Backkakao
Wie es geht:
  • Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen
  • Eier mit dem Zucker und der Vanille schaumig schlagen

Während diese Masse mit der Maschine richtig gut gemixt wird (ca. 8 Minuten lang) kann man die Zeit nutzen um die Backformen (2x 20cm Backringe) vorzubereiten.

Ebenso kann man 500g Zartbitterschokolade zerhacken, welche man für die Ganache braucht. Rezept dazu folgt in Schritt 3. Dann geht es weiter mit dem Teig:

  • Danach das Öl und die Milch unterrühren
  • Das Mehl mit dem Backpulver durch ein Sieb in den Teig streichen und unterheben
  • Prise Salz hinzufügen
  • Den Teig in zwei Teile aufteilen und zu einer Hälfte den Kakao dazugeben
  • In die Backformen füllen und ca. 50 Minuten backen lassen

Die fertig gebackenen Kuchenböden

Schritt 3. (Tag 2, in der früh)

Während der Teig bäckt, kann man die Ganache zubereiten, da diese ebenso abkühlen muss.

Dafür benötigt man:
  • 250g Sahne
  • 500g Zartbitterschokolade
Wie es geht:
  • Sahne in einen Topf erhitzen
  • Die vorhin bereits zerhackte Schokolade in die warme Sahne einrühren und solange vermengen, bis eine glatte Schokoladencreme entsteht
  • Die Ganache mit Frischhaltefolie abdecken und bei Raumtemperatur abkühlen lassen
  • NICHT in den Kühlschrank stellen, sonst wird sie viel zu hart!

Die Tortenböden sobald sie fertig sind aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen

Die noch flüssige Ganache

Schritt 4. (Tag 2, in der früh)

Nun machen wir noch die Himbeer-Frischkäsecreme fertig, damit diese bis am Abend gut kühlen und fest werden kann.

Dafür benötigt man:
  • 80g Birkenzucker
  • 150g Frischkäse
  • 250ml Sahne
  • Sahnesteif 1Pkg.
  • Himbeerpüree
Wie es geht:
  • Frischkäse und das Himbeerpüree auf Zimmertemperatur bringen (am besten man stellt die Zutaten untertags heraus)
  • Frischkäse und Himbeerpüree zusammenmixen
  • Zucker hinzufügen
  • alles in den Kühlschrank und kühlen
  • erst am Abend kurz vorm Füllen der Torte muss die Sahne mit dem Sahnestreif aufgeschlagen und unter die Masse gehoben werden

Die Himbeer-Frischkäse Creme ohne Sahne

Schritt 4. (Tag 2, am Abend)

Nun geht es an das Schichten der Torte!

Dafür benötigt man:
  • Die Tortenböden
  • 3EL Erdbeermarmelade
  • Die Himbeer-Frischkäse Creme
  • Obst, geschnitten
Wie es geht:
  • Die Tortenböden muss man in der Hälfte durchschneiden, sodass man mehr und gleichmäßige Tortenböden erhält
  • Die Marmelade mit etwas Wasser in der Mikrowelle erhitzen, damit sie flüssiger wird. Das wird unsere sogenannte Tränke der Böden, damit diese schön saftig bleiben.
  • Verschiedenes Obst (in meinem Fall waren das Banane, Erdbeeren, Himbeeren, Kiwi und Heidelbeeren) klein schneiden.
  • Die Sahne mit Sahnesteif steif schlagen und unter die Creme heben.
  • Nun den ersten Tortenboden auf eine Tortenplatte legen. Ich habe Tortenplatten aus dickem Karton, welche mit einer Folie überzogen sind. So kann man die Torte immer und jederzeit ganz einfach tragen, ohne sie dabei direkt hochheben zu müssen. Somit verringert sich die Gefahr dass der unterste Tortenboden beschädigt wird oder die Torte beim hochheben stürzt. Ebenso verwende ich für das Schichten und dekorieren einen Drehteller. Was würde ich nur ohne einen Drehteller machen? Er ist ein wahrer Helfer!
  • Den Tortenboden mit der Erbeermarmelade bestreichen und dann das Obst darauf verteilen. Zur Hilfe habe ich in diesem Fall einen Tortenrahmen genommen und um die Torte gelegt, sodass ich alles besser schichten und verteilen kann. Den Tortenrahmen kann man dann natürlich wieder entfernen. Mir hilft er dabei gleichmäßiger zu arbeiten.
  • Dann die Creme auf den Tortenboden verteilen. Entweder man macht das nach Augenmaß oder man füllt die Creme in einen Spritzbeutel und verteilt sie so auf den Boden. Meist wird es damit genauer.
  • Dann wieder einen Tortenboden aufsetzen und das Spiel von vorne beginnen, bis man den letzten Boden auf die Torte setzt.
  • Dann die geschichtete Torte inklusive Tortenrahmen in den Kühlschrank stellen und für mindestens eine Stunde kühl stellen, damit nicht alles „davonfließt“ sobald man den Rahmen entfernt.
  • Währenddessen kann man die Unordnung in der Küche beseitigen ;-)
  • Nach langer Kühlzeit muss man die Ganache auf die Torte verteilen. Ganache ist perfekt als Untergrund für Fondanttorten, da sie keine Nässe durchlässt, welche den Fondant auflösen würde. Außerdem hält sie die Torte perfekt zusammen. Ebenso kann man Buttercremes verwenden, allerdings bin ich, wie ich in einen meiner letzten Blogposts erwähnt habe, kein allzu großer Freund davon.
  • Um die Torte perfekt einzustreichen muss man zuerst einmal eine sogenannte „Crumb Coat“ machen. Das bedeutet, dass man mit der ersten Schicht vorwiegend alle Unebenheiten und Tortenbrösel glatt streicht. Dafür also die Ganache auf der Seite mit einem Spatel verteilen und dann mithilfe des Drehtellers wieder abziehen. Ebenso das ganze auf der Oberseite der Torte wiederholen. Am besten ihr seht euch dafür mehrere Videos an um euch diese Technik anzulernen.
  • Die Torte gehört dann wieder für ca. 15 Minuten gekühlt damit die erste Ganache-Schicht anziehen kann.
  • Danach muss man eine zweite Schicht um die Torte machen, diese ist dann dazu da um alles wirklich glatt zu streichen und die Torte perfekt aussehen zu lassen.
    Zugegeben: das ist leichter gesagt als getan. Obwohl ich schon mehrere Torten gemacht habe, bei mir werden die Ecken trotzdem noch immer nicht richtig eckig. Wichtig ist hier wirklich, dass der Untergrund, also die Torte an sich, eine glatte Oberfläche hat und gerade ist.
  • Tja und dann kann man das Meisterwerk über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Schritt 5. (Tag 3, in der früh)

Und nun kann man die Torte mit Fondant überziehen und nach Belieben verzieren! Jetzt kommt also der spielerische Part, der mich manchmal in den Wahnsinn treibt. Denn nicht immer geht etwas so einfach oder sieht etwas genauso aus, wie ich möchte. Und man unterschätzt Fondantarbeit total. Für eine Fondantdekoration einer Torte brauche ich allein durchschnittlich nochmal um die 3 Stunden. Natürlich liegt das auch daran, dass ich 1. alleine dran arbeite, 2. nicht immer alle nötigen Hilfsmittel habe und improvisieren muss und 3. einfach nicht die Routine darin habe.

Dafür benötigst du:
  • Für diese Torte habe ich 500g Fondant genommen, wovon mit aber etwas übrig geblieben ist.
  • Den Fondant am besten einmal wirklich gut durchkneten, sodass er gut formbar wird.
  • Um Fondant auszurollen kein Mehl wie bei einem Hefeteig verwenden, sondern Bäckerstärke. Dies ist besonders feine Stärke auf der sich der Fondant ausrollen lässt. Im Notfall kann man auch normale Stärke verwenden, hier muss man nur aufpassen, dass sich diese nachher vom Fondant gut wegpinseln lässt.
  • Den Fondant mithilfe eines Nudelholzes auf ca. 3-4mm Dicke ausrollen. Dann mit den Händen wie einen Pizzateig nehmen oder auf das Nudelholz aufrollen, und auf die Torte legen. Ich bestreiche die Torte dafür ganz wenig mit essbaren Kleber, sodass der Fondant dann auch wirklich hält.
  • Den Fondant dann oben glatt streichen und dann die Seiten bearbeiten. Hierfür den Fondant immer etwas von der Torte nach außen wegheben und dann mit der flachen Hand die Seite hinunterstreichen. Auch hier schaut euch am besten Videos im Internet dazu an!
  • Um die Torte am Ende richtig glatt zu bekommen kann man auch Tortenglätter benutzen.

Die nicht ganz so gerade und glatte Fondanttorte ;-)

Und dann kann man sie dekorieren wie man möchte! :-)

Ihr seht also, in so einer Torte steckt unheimlich viel Arbeit! Man muss an vieles denken, die Arbeitsschritte durchgehen damit man auch die Kühlzeiten einhält.

Vielleicht wisst ihr jetzt auch, warum Fondanttorten immer so teuer sind, wenn man sie wo bestellt ;-)

Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Beitrag ein klein wenig weiterhelfen und freue mich auf euer Feedback!

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